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WESER-KURIER, 13. Februar 2018 – Auszug
WÜNSCHE WERDEN WAHR
Neues aus der Bremer Gastronomie: Das „Albeek“ an der Stader Straße bietet syrisch-libanesische Küche, die „Ziege“ ersetzt „Büntes Biercafé“, und die Fürsts haben einen Stand in der Markthalle 8.
Anja Fürst (rechts) und ihre Mitarbeiterin Uschi Schäfer in der Markthalle 8. (Roland Scheitz)
„Das hier“, Anja Fürst breitet die Arme aus, „ist ein lang gehegter Traum von mir.“ In den Stand in der Markthalle 8 am Domshof haben sie und ihr Mann Jens viel Energie investiert. Als ihnen der Platz, gleich am Eingang links, sicher war, zimmerte er gemeinsam mit einem Bekannten auf zwölf Quadratmetern den Tresen samt Küchenzeile. Glühbirnen und Flaschen baumeln von der Decke. Lasierte Apfelsinenkisten an der Wand dienen als Regale, dem Ambiente der Markthalle entsprechend.
Genau so sollte es sein, freut sich Anja Fürst über den Stand. Zum Sortiment gehören 15 verschiedene Essige, sieben Öle und die Gewürzmischungen, für die sie Messen in ganz Deutschland bereist, sowie ein kleines Angebot an Suppen und Salaten. Ob Essig mit Blutorange-, Mango- oder Trüffelgeschmack, Knoblauch- oder Toscana-Öl, bevor sich jemand auf ein kulinarisches Abenteuer einlässt, darf er kosten. Maximal drei hintereinander, dann brennt die Kehle. Anja Fürst lacht. Ihr macht der Umgang mit gaumenfreudigen Kunden Spaß.
Seit 20 Jahren ist das Mahndorfer Ehepaar Fürst im Geschäft, bislang allerdings an der frischen Luft, mit sechs Fahrzeugen, die auf Wochenmärkten in Borgfeld, Schwachhausen und auf dem Domshof, an der Berliner Freiheit in der Vahr, in Walsrode, Verden, Achim, Delmenhorst, Wildeshausen und in Bookholzberg stehen. Seit 1985 gibt es den Familienbetrieb, den Anja und Jens Fürst von seinen Eltern, Ursula und Herwig Fürst, übernommen haben. Während sich die gelernte Speditionskauffrau und ihr Mann eher um administrative Aufgaben kümmern, bereisen ihre 15 Mitarbeiter die Wochenmärkte und bringen dort jedoch nicht Öl und Essig an den Mann und die Frau, sondern Wurst und Schinken.
Vorerst sind Anja Fürst und ihre Mitarbeiterinnen Uschi Schäfer und Gabriela (Ella) Rothe, vollauf damit beschäftigt, die Bandbreite der Möglichkeiten des Angebots zu erfassen. Wie schmeckt Trüffelessig in Tomatensuppe? Was bewirkt ein Spritzer Cassisessig in einem schnöden Glas Wasser? Und wie peppt Zitronenöl Salat auf? Frisches Obst und Essig, verträgt sich das? Jeden Tag wird experimentiert, werden Erfahrungen ausgetauscht und an die Kunden weitergegeben. Und die seien in der Markthalle anders als auf dem Markt, weiß Fürst.
„Hier wird ganz in Ruhe geschlendert, mal hier und mal dort geguckt, ausprobiert und geschnackt.“ Ganz so, wie es ihrer privaten Leidenschaft entspricht. „Ich bin auch ein absoluter Genussmensch“, beschreibt sich die 49-Jährige, die sehr gerne gemeinsam mit ihrer Tochter kocht und sich dabei Zeit nimmt. Der Stand „Fürst“ in der Markthalle 8 am Domshof ist dienstags bis sonnabends von 10 bis 20 Uhr, donnerstags sogar bis 22 Uhr, geöffnet.